Harpyen leben in wilden Schwärmen von etwa 15 bis 20 Individuen beisammen, mit welchen sie sich in ihren großen Jagdgebieten bei der Nahrungssuche auch gegen größere Rivalen durchsetzen. Innerhalb ihres Schwarmes kennen sie keine Rangfolge, sodass es auch beim Fressverhalten von Hunger und Laune der Harpyen abhängt, welche von ihnen früher oder mehr von der Beute verspeisen. Einzig die ergreisten, Jungharpyen und ob ihres Prachtkleides werdende Mütter sind nicht aufgefordert sich an der Nahrungssuche zu beteiligen und können in ihrem Lager verbleiben, in welchem ihnen jede übrige Harpye ein Beutestück aus ihrem Anteil als Geschenk mitbringt.
Die Schwärme der Harpyen leben vornehmlich in abgelegenen Landstrichen an dunklen und unzugänglichen Orten. Hat ein Schwarm solch eine Heimat gefunden, ist er ob seiner Genügsamkeit und der großen Reichweite seiner Jägerinnen nur selten gezwungen umzuziehen. Sollte dies, vorwiegend aus Nahrungsmangel oder durch Zwist mit anderen Völkern, doch geschehen sein, erkunden die Harpyen oft auch später noch, ob sich die Situation in ihrer alten Heimat gebessert hat und ihnen eine Rückkehr möglich ist, sodass es anderen Völkern große Mühen bereitet sie endgültig zu vertreiben. Neue Schwärme spalten sich von solchen ab, die eine Größe von etwa 30 Harpyen erreicht haben, und begeben sich schließlich auf die große Reise ein geeignetes Heim zu finden, das nicht in der Jagdreichweite anderer Harpyenschwärme liegt. Manches Mal verlassen auch schon einzelne Harpyen oder kleine Geschwistergruppen einen Schwarm und missachten auf ihren Reisen die Reviere anderer Schwärme, werden ob ihrer geringen Gruppengröße jedoch darin geduldet. Auch diese nomadischen Harpyen erreichen manchmal die Größe eines Schwarmes und müssen dann Heim und Jagdrevier finden.
Im Streit um ein Jagdrevier überfallen Harpyenschwärme einander, wobei es durch die Loyalität zum eigenen Schwarm selbst zu Geschwisterkämpfen kommt. Während dieser Zeit tyrannisieren die Schwärme einander, sind aber auch zu übrigen Völkern in ihrem Einzugsgebiet besonders grausam und erbeuten so viel Wild, wie ihnen möglich ist, um es dem feindlichen Schwarm zu rauben. Der unterlegene Schwarm zieht sich anschließend zurück und sucht ein neues Revier und Heim.
Ein wichtiger Teil ihres Sozialverhaltens ist die gegenseitige Pflege von Haupthaar und Federkleid. So wissen sie allerlei Frisuren zu gestalten und gebrauchen Farben für verschiedenste Jagdbemalungen. Mit Spiegeln sind sie zu begeistern und schmücken ihre Kleider gerne mit fremden Federn, um verschiedene Farbmuster nachzubilden. Auch im Sprachgebrauch erzählen sie im Rabendialekt des schwarzalbischen von den Taten anderer, als seien es die ihren, und machen somit wenig Aussagen darüber, was sie selbst vollbracht oder erdacht haben, sondern vermitteln vielmehr, was sie als erstrebenswert empfinden. Dies ist ebenso Ausprägung der starken Identifikation der Harpyen mit ihrem Schwarm.
Aufgrund der Eingeschlechtlichkeit ihres Volkes gehen Harpyen mit Ausnahme ihres Schwarmgefüges keine gesellschaftlichen Bindungen ein. So müssen andere Völker, um sich in ihrer Anwesenheit sicher wähnen zu können, Teil ihres Schwarmes werden, was sich vor allem durch gemeinsames Speisen auszeichnet. Andernfalls können vermeintliche Freunde oder Reisegefährten in einem unbedachten Moment Jagdinstinkte der Harpyen wecken und ihnen zum Opfer fallen.
Siegesfeiern, Bestattungen und weitere herausragende Ereignisse feiern Harpyen mit lautstarken Gesängen, Flügelschlägen und gemeinsamen Tänzen in der Harpyennacht, zu der manchmal auch einzelne Vertreter anderer Völker eingeladen werden. Dies sind häufig freundliche Begegnungen in der Wildnis oder hochrangige Verhandlungspartner ihrer Nachbarschaft, die für den Verlauf der Harpyennacht sicher sind, zum Morgen jedoch nicht mehr zugegen sein sollten, wenn die ersten hungrigen Harpyen wieder erwachen. Obgleich solche Freundschaftsbesuche stattfinden, ändern Harpyenschwärme aufgrund einer fremden Ansicht nicht ihr Verhalten.