Steppenvölker sprechen schwarzalbisch, doch sind einzig Priester, Fürsten, Weise und Gelehrte auch in den Runen bewandert, die für Gesetzesfelsen und Gräber gebraucht werden. Geschichten jedoch werden meist über Lieder durch die Zeit getragen. So kennt ein jedes Steppenkind die Lieder seines Stammes und darüber hinaus manchmal noch andere Gesänge, die oft von der Mystik oder alten Helden berichten.
Steppenvölker gelten als aufgeschlossen, gastfreundlich und neugierig und konnten so bereits viele Lebensweisen und Handwerke übernehmen und mit diesen die kalten Nordlande bevölkern. Die eigenen Angehörigen sind in ihren Entscheidungen frei und verteidigen dieses Recht mit Stolz, während auch Fremde unter ihnen eine sichere Heimat finden, als Stammesmitglieder aufgenommen werden und sie kulturell bereichern.
Frauen wie Männer erfüllen innerhalb der Gesellschaft die selben Aufgaben, wobei eine Eignung jedoch physiologisch begründet sein kann, sodass etwa nur die kräftigen unter ihnen unter den Jägern oder Kriegern aufgenommen werden. Vermählungen finden innerhalb des Stammes nach freier Gattenwahl statt und können von beiden Partnern jederzeit wieder gelöst werden. Kinder aus vorigen Ehen oder uneheliche sind stets ihren Eltern verbunden und dürfen bei Trennung dieser zumeist selbst wählen, mit wem sie leben wollen. Eine Vaterschaft unehelicher Kinder kann oftmals auch nachträglich noch über die Bluthexerei nachvollzogen werden.
Besondere Ereignisse innerhalb einer Gemeinschaft sind die Geburt, Namensfindung und Taufe, ein Initiationsritus zum Erwachsenwerden, Vermählungen, Todesfälle und Bestattungen. Die Namensgebung neu geborener erfolgt meist von Traumsehern, die sie von den Sternen ablesen, oder in Andacht an Ahnen oder Helden aus alten Liedern. Mit dem Heroenkult verbinden die Menschen auch eine Vorstellung vom ehrbaren Tod. Den Helden nacheifernd üben sie sich so in der Kriegskunst und suchen in der Ferne nach Schlachtenruhm und Reichtümern. Zum Zwecke des Friedens findet manchmal ein Geiselaustausch zwischen den beteiligten Stämmen statt, wobei die Geiseln Angehörige wichtiger Familien der jeweiligen Stämme sind. Auch Treueschwüre und Eide sind ihnen heilig, können jedoch nicht erzwungen werden und sind so nie das Ergebnis einer Unterwerfung. Gegenseitige Treueschwüre finden zudem über eine Blutsbruderschaft statt. Treueriten sind ein Teil der Bluthexerei der weißen Jägerin und können bei Bruch alte Flüche freisetzen.
Religion
Als Himmels und Sturmgottheit wird der Allvater von den Nomaden und Fischersiedlungen an den Gewässern verehrt, und ist somit auch Schutzgottheit der Fürstenhäuser. An heiligen Felsringen zelebrieren die Stämme große Richtversammlungen, auf welchen alle Schildmannen und -maiden, Jäger und Erwachsenen ihren Einfluss geltend machen und gemeinsam über die Zukunft ihrer Stämme beraten und entscheiden. Auch werden hier Gerichte abgehalten, in welchen Strafen und Exil beschlossen werden.
Mit der Grabkultur, der Ahnen- und Heldenverehrung, aber auch als Jagd-, Mond-, Winter- und Fruchtbarkeitsgottheit nimmt auch die weiße Jägerin eine wichtige Rolle ein. In ihrem Sinne werden für die Verstorbenen Grabhügel und Gräberfelder errichtet, und mächtige Tote mit großen Grabhügel als wichtige Ahnen verehrt und heroisiert. Neben Gebrauchsgegenständen zum Zeichen des Standes und persönlichem Habe werden den Toten auch Schmuck, oftmals erbeutete Reichtümer und manchmal magische Gegenstände mitgegeben.
In einigen Stämmen gilt wiederum die Allmutter als Hauptgottheit, zumal sie der Geist des Urbaumes ist, dem einst die Menschheit entstammt.
Nomadismus
Die Nomadenstämme erlernten von den Centauren die Reiterei und sind das einzige unter allen Völkern, dessen Pferde hierzu kräftig genug sind. Einige Sippen der Reiternomaden leben noch immer mit centaurischen Schwesternschaften beisammen, ruhen, jagen und plündern gemeinsam die Siedlungen sesshafter, die sich ihrem Tribut verweigern. Die Centauren solcher Gruppen sind oft im schwarzalbischen bewandert und kennen Norn nur noch als Zweitsprache. Neben den Reiternomaden existieren aber auch nomadische Stämme, die sich ohne Reittiere heimatlos in ewiger Wanderschaft befinden.
Halbnomadismus
Halbnomadische Stämme, die gezwungen sind zwei- oder mehrmals im Jahr ihre Lager abzubrechen, leben neben der Jagd von der Fischerei, dem Sammeln nahrhafter Pflanzen und manchmal mit Ziegenhirten beisammen. Sie leben vor allem in den Mondbergen und auch sonst im hohen Norden, in welchem Sesshaftigkeit für die Warmblüter nicht möglich ist, und sind für ihre von Mammuthorn getragenen Fellzelte bekannt. Unter diesen Gruppen sind zwergische Sippen verbreitet, deren Muttersprache ebenfalls die schwarzalbische ist.
Sesshaftigkeit
Sesshaft sind jene, die vor allem die Fischerei und die Jagd für sich zu gebrauchen wussten. In solchen Siedlungen ist das Handwerk der Holzverarbeitung hoch entwickelt und angesehen. So sind die hölzernen Langhäuser und Hallen politische Zentren, in denen Rechtsprechung wie auch große Feiern stattfinden. Zerfällt eine Halle im Laufe der Jahrhunderte, wird sie an selber Stelle anschließend erneuert. Wird sie jedoch in Machtkämpfen zerstört, was oft durch den Hallenbrand besiegelt wird, oder als Machtzentrum anderweitig unwirksam, indem etwa das dort beheimatete Geschlecht ausgelöscht wird, so wird anschließend ein Grabhügel darüber errichtet. Hallen bilden oftmals das Zentrum größerer Ansiedlungen und sind hierbei von kleineren Hütten umgeben, können aber auch alleine stehen und eine ganze Sippschaft beherbergen. Kleinere Sippen und Einsiedler wiederum nennen manchmal alleine stehende Holzhütten ihr Heim.
Herrschertitel
Während die meisten Stämme einzig ihren eigenen Ältesten oder Häuptlingen folgen, haben die Schmiede unter den Herrschern eine herausragende Stellung. Zum einen sind das die Hallenfürsten, welche in ihren Trunkhallen für die Gesetzgebung, Rechtsprechung und die Versammlung zuständig sind. Zum anderen sind dies die großen Schmiedefürsten, die in ihren Fürstenhäusern herrschen, runenkundig sind und auch für die Trunhallen ihres Fürstentums verbindliche Gesetze erlassen. Als verpönt gelten Verwandtschaften und Vermählungen zwischen den Schmiedefamilien der Hallen und jenen der Fürsten, da die Notwendigkeit sich Treue mit Famlienbanden zu erkaufen als Zeichen von Schwäche gedeutet wird. Oftmals leben in Fürstensiedlungen auch einige Alben.
Für den Schutz des Fürstentumes sind die Reiter des Fürsten zuständig. Mit der vom rabenköpfigen Weisen dargebrachten Bronzeverarbeitung wissen die Fürstenhäuser bronzene Schwerter herzustellen, die von ihnen und ihren Gefolgsleuten geführt werden. Schmuck und Werkgegenstände, so auch die großen Kessel, werden indess aber auch mit anderen Stämmen gehandelt. Ein Problem sind hierbei Reiternomaden, die sich manchmal anmaßen die Handelsrouten zu kontrollieren.